Psychologische Begriffe kurz erklärt
Charakterstil
Der Begriff Charakterstil (synonym Schutzstil oder neu defensiver Kompensationsstil genannt) bezeichnet im IBP-Persönlichkeitsmodell in der frühen Kindheit entstandene persönliche Schutzmechanismen, die dazu dienen, das Selbst vor der Verletzung grundlegendster Bedürfnisse zu schützen.
Der Charakterstil wird im Laufe der Entwicklung zu einem automatisierten Teil der Persönlichkeit, der später auch in Situationen wirksam wird, in denen er der Person schadet. In der psychologischen Beratung lassen sich diese Schutzmechanismen bewusst machen, so dass der erwachsene Mensch wieder die Wahlfreiheit zurück erhält, auch anders zu handeln.
Jack Lee Rosenberg unterscheidet drei Charakterstile:
- den von frühen Verlassenheitserfahrungen geprägten Verlassenheits-Charakterstil
- den von frühen Grenzverletzungserfahrungen geprägten Überflutungs-Charakterstil
- den Als-ob-Charakterstil als Mischung von beidem
Der Verlassenheits-Charakterstil ist gekennzeichnet durch eine gesteigerte Suche nach Nähe. Bei diesem Schutzstil gibt es kaum je genug Nähe, kaum je zu viel an Kontakt.
Der Überflutungs-Charakterstil ist geprägt durch ein ausgeprägtes emotionales Sich-Abgrenzen. Kennzeichnend ist eine emotionale Panzerung.
Der von Rosenberg als Als-ob-Charakterstil bezeichnete Mischtyp schwankt zwischen zu viel und zu wenig Nähe. Im Als-ob-Charakterstil ist es schwierig zu spüren, was man wirklich gerade will, mehr Nähe oder mehr Freiraum.
Mein Beratungsangebot unterstützt Sie darin, Ihren individuellen Charakterstil zu erkennen und neue Handlungsalternativen zu entwickeln.
intuitiv richtig – Psychologische Beratung
Dr. phil. Peter Flury-Kleubler, Psychologe FSP, Einzel- und Paarberatung, St. Gallen